Viele IT-Projekte werden super ausgeführt, gehen aber trotzdem in die Hose.
Entweder nutzt sie keiner – oder sie nutzen keinem. Nicht alles technisch Mögliche macht Sinn. Manches macht überhaupt keinen Sinn! Es ist wie bei jeder anderen Anschaffung auch. Natürlich kann man auch auf Männertoiletten Tamponautomaten aufstellen und dabei vielleicht super fortschrittlich wirken. Bloß: Der Nutzen geht gegen Null. Dass ein Sparschalter am ständig laufenden Wasserhahn in der gleichen Männertoilette viel mehr gebracht hätte – für die Katz. Einmal ausgegeben ist das Budget weg.
Das leuchtet jedem vernünftigen Menschen ein. Darum passiert das mit den Automaten auch sehr selten. Aber Hand aufs Herz: Wie ist es bei der IT? Da sind die Tatsachen ja nicht ganz so offensichtlich. Alle reden von KI – brauchen wir jetzt auch eine? Oder müssen wir eine nutzen, um unsere Arbeit zu machen? Und was ist mit einer App für unser neues Produkt? Braucht man doch, oder? Und ein Feuerwerk auf Social Media. Nur: Wozu?
Technik ist nicht alles. Vieles, was entwickelt wird, bringt nichts oder verfehlt das Thema. Das zeigen unsere Behörden perfekt: Vieles ist digitalisiert, aber komplizierter und teurer als vorher. Da können wir nur den Kopf schütteln und ein paar Haare in die Suppe fallen lassen.
Die weiche Seite der Technik gibt Antwort auf zentrale Fragen: Was ist der Zweck des Unternehmens? Womit verdient es sein Geld? Was ist das Kerngeschäft? Bringt das, was die neue Software leisten soll, dafür irgendetwas? Bringt sie das Unternehmen weiter? Hilft sie dabei, Kosten zu sparen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu entlasten, neue rentable Produkte zu schaffen? Haben die Kunden dadurch einen echten Nutzen, oder sieht es vor allem fortschrittlich aus?
Würden wir alle diese Fragen mit unseren Kunden beantworten, würden wir vielleicht den ein oder anderen Tamponautomaten nicht installieren – aber viele sinnvolle Projekte realisieren, die allen Beteiligten Spaß machen, anstatt sie zu nerven!
