Ist KI das Ende von Google?

Google galt langezeit als führend in der KI-Entwicklung. Das überraschende Debüt von OpenAi mit ChatGPT hat die Situation schlagartig verändert.

Google reagierte kurze Zeit später mit einer überstürzten und verpatzten Einführung von Bard AI. Bard AI kann aber weder funktional noch medial an den Erfolg von ChatGPT anknüpfen. 

Wie reagiert der Tech-Gigant darauf?

Der Leak

Vor wenigen Tagen wurde ein internes Dokument mit dem Titel „We Have No Moat, And Neither Does OpenAi“ (Wir haben keinen Schutzwall und OpenAi auch nicht“), auf einem öffentlichen Discord-Server veröffentlicht, verfasst von einem Google-Mitarbeiter.

Dieses Dokument gibt interessante Einblicke in die Sichtweise von Google. Es sieht nicht Firmen wie Facebook (mit Meta) oder OpenAi als Bedrohung im KI-Umfeld. Einfach ausgedrückt emfindet es die Open-Source-Community als die wahre „Gefahr“, den stärksten Konkurrenten.

Die Macht der Vielen

In seinem Buch „Here Comes Everybody“ schreibt Clay Shirky: sobald eine kritische Masse an Unterstützern eines Open-Source-Projekts erreicht ist, schlägt es in jedem Fall „geschlossene Projekte“ bei der Weitereentwicklungsgeschwindigkeit.

Was bedeutet das konkret? In Bezug auf die KI wurde diese „kritische Masse“ durch den Leak des Sprachmodells von Facebook (jetzt META) im März diesen Jahres ermöglicht. Die Open-Source Community gewann durch den Leak das Startpaket und schaffte es, das damalige noch unterentwickelte Modell innerhalb von 2 Monaten auf ein vernünftigen Stand zu entwickeln und entscheidende funktionale Lücken zu schließen.

Im geleakten Dokument heißt es hierzu:

Da das durchgesickerte Modell von Meta stammt, haben sie sich praktisch einen ganzen Planeten an kostenloser Arbeit gesichert. Da die meisten Open-Source-Innovationen auf ihrer Architektur aufbauen, hält sie nichts davon ab, sie direkt in ihre Produkte zu integrieren.

Dadurch, dass nun die Open-Source-Welt Weiterentwicklungen und Projekte auf das geleakte Model von Meta aufbaut, könnte sich Meta zum Besitzer eines eigenen Ökosystems entwickeln, also eine Plattform, auf der zukunftsweise Innovation stattfindet. Meta steht es nun wiederum frei, vielversprechende Lösungen aus der Community in in eigene Produkte zu integrieren. Das geht, weil beide Welten auf der gleichen Technologie basieren.

In dem geleakten Dokument gibt sich Google besorgt. Der Autor nimmt an, dass die Bemühungen von Google und OpenAi auf überschaubare Zeit von Open-Source überholt werden werden, Google wie auch OpenAi deshalb an Relevanz verlieren und dauerhaft überholt werden.

Der Ausweg aus dem Dilemma für Google

Der Autor des geleakten Dokuments kommt zu dem Schluss, dass es nur eine Lösung geben kann: Google muss eine führende Rolle in der Open-Source Gemeinschaft einnehmen und sich damit im Zentrum des digitalen Ökosystems rund um die KI-Entwicklung positionieren. Um diese Rolle jedoch einnehmen zu könnten, müsste Google selbst – wie durch den Leak von Meta – eine „Spende“ an die Open-Source Community erbringen. Das würde bedeuten: Kontrolle ab- und und Geheimhaltung über firmenintern entwickelte Modelle weitläufig aufgeben.

Dieser Vorschlag erinnert an die Worte von Peter Thiel Buch „Zero To One“:

Wenn man einen Gegner nicht besiegen kann, sollte man sich vielleicht besser mit ihm verbünden.

Die Zukunft von Google

Google erzielt gegenwärtig über 70% der Einnahmen durch die Google Suche. Die Monetarisierung der Suche wird mit Einführung und Verbreitung von Chat-Bots rückläufig sein. Sollte Google keinen Monetarisierungsersatz für die Suche finden und auch keine Schlüsselrolle im Vertrieb von KI-Produkten einnehmen, so könnte die Existenz von Google wahrhaftig gefährdet sein.

Auch für Google, bisher aus der Tech-Landschaft nicht wegzudenken, gibt es keine Überlebensgarantie. 

Sie möchten wissen, ob und wenn ja wie Sie Ihr Unternehmen jetzt mit Hilfe von Open-Source (Hier Verlinkung zum anderen Beitrag über LLM einfügen) weiterbringen? Wir wissen, wie es geht und unterstützen Sie gern!

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