Andreas, ihr habt in den letzten beiden Jahren viel KI-Entwicklung gemacht und euch da in ganz unterschiedliche Bereiche eingearbeitet. Wäre es nicht sinnvoller, sich auf ein bestimmtes Produkt zu fokussieren?
Tatsächlich bedienen wir ein relativ großes Spektrum innerhalb der KI-Entwicklung. Meiner Erfahrung nach profitieren Projekte von diesem umfassenden Blick. Wir können dadurch bestmögliche Lösungsansätze mit den jeweils dazu passenden KI-Technologien erarbeiten. Es ist genau das, was am Ende ein Projekt zum Erfolg führt: Nämlich die beste Lösung für das hoch individuelle Kundenanliegen. Darum geht es uns, wir möchten für jeden Kunden auch wirklich die bestmöglich passende Lösung entwickeln. Wäre dagegen der eigene KI-Werkzeugkoffer zu klein, oder besteht gar nur aus dem sprichwörtlichen „Hammer“, dann sieht alles wie ein Nagel aus. Das mag teilweise auch funktionieren, ist aber unterm Strich für unsere Kunden ein fauler Kompromiss und nicht unser Anspruch.
Du sagst von dir selbst, dass du gern mehrere Jahre voraus denkst. Was bedeutet das für die Arbeit mit deinen Kunden?
Vorausdenken heißt für mich, dass wir bei jedem Projekt nicht nur die unmittelbaren Anforderungen betrachten, sondern auch die langfristige Entwicklung des Unternehmens wie auch die der Technologie. Gerade das Thema KI ist geprägt von einer extremen Dynamik. Technologien, die heute noch aktuell sind, sind ggf. in einem halben Jahr bereits veraltet.
Deshalb fokussieren wir uns darauf, eine flexible, zukunftsweise technische Basis zu entwickeln, die nicht nur heute, sondern auch in drei oder fünf Jahren noch relevant ist.
Damit das klappt, nehmen wir uns viel Zeit, um die Absichten und die langfristigen Geschäftsziele unserer Kunden zu verstehen. Wir beraten ehrlich, das kann auch bedeuten, dass wir von bestimmten Technologien oder Umsetzungsideen abraten.
Dass wir langfristig denken, macht uns zu einem strategischen Partner und nicht nur zu einem technischen Dienstleister.
Du spielst Klavier und komponierst. Bereichert das deine technologische Arbeit?
Tatsächlich bereichert die Musik die technische Arbeit. In beiden Bereichen geht es darum, Strukturen zu erschaffen, die harmonisch zusammenwirken. Es geht zudem in beiden Fällen um eine kreative Vision als auch der notwendigen technische Präzision. Es gibt außerdem noch eine recht interessante Parallele: In beiden Bereichen ist es extrem wertvoll genau hinhören zu können. In der Zusammenarbeit mit Kunden ist das von essenzieller Bedeutung.
Andreas, du sagst, intelligente Digitalisierung ist nicht teuer. Klingt unlogisch. Was meinst du damit?
Genau. Zuerst einmal zur Begrifflichkeit. Mit einer intelligenter Digitalisierung meinen wir, dass wir die Unternehmensprozesse unserer Kunden detailliert unter die Lupe nehmen und anschließend mit dem Unternehmer entscheiden, welche Maßnahmen am zielführendsten sind. Für mehr Gewinn, Kostenreduktionen oder bessere Arbeitsbedingungen und die Konkurrenzfähigkeit oder Führerschaft am Markt, auch international. Mit den modernsten Technologien, zum Beispiel generativer KI. Wenn man es so angeht, amortisiert sich die Digitalisierung schnell und stellt eine super Investition dar. Viel mehr Nutzen als Kosten, so soll es sein.